Oerlikon erzielte im Geschäftsjahr 2018 eindrucksvolle Ergebnisse, wie das zweistellige Wachstum von Umsatz und Bestellungseingang und die hohe operative Profitabilität in beiden Segmenten – Surface Solutions und Manmade Fibers – anschaulich belegen. Nach dem Verkauf an Dana Incorporated wird das Segment Drive Systems für das Jahr 2018 als nicht fortgeführte Aktivität ausgewiesen. Trotz des zunehmend komplexen handelspolitischen, regulatorischen und geopolitischen Umfelds im zweiten Halbjahr 2018 ist es Oerlikon gelungen, die Herausforderungen zu meistern und von der ungebrochenen Nachfrage in den jeweiligen Branchen und Regionen zu profitieren. Die Ergebnisse unterstreichen die Wirkungskraft der verschiedenen Initiativen, die der Konzern unternimmt, um zukünftiges Wachstum voranzutreiben.
Die Leistungsfähigkeit und die Fortschritte bei der Umsetzung der Strategie zeigten sich im Oerlikon Konzern im Jahr 2018 in einer Steigerung des Bestellungseingangs um 23,5 % auf CHF 2 731 Mio. (einschliesslich eines positiven Währungseffekts von 1,7 %) gegenüber CHF 2 211 Mio. im Vorjahr. Zugleich stieg der Bestellungsbestand zum Jahresende 2018 um 20,2 % auf CHF 596 Mio. verglichen mit CHF 496 Mio. zum Jahresende 2017. Der Konzernumsatz wies 2018 einen Anstieg von 26,2 % auf CHF 2 609 Mio. (einschliesslich eines positiven Währungseffekts von 1,7 %) gegenüber CHF 2 068 Mio. im Jahr 2017 auf. Das Verhältnis zwischen Service- und Gesamtumsatz des Konzerns lag 2018 bei 38,1 % gegenüber 44,8 % im Geschäftsjahr 2017.
Gemessen an EBITDA und EBIT ist die operative Profitabilität des Oerlikon Konzerns im Jahr 2018 stark gewachsen. So stieg das EBITDA des Konzerns um 26,1 % auf CHF 406 Mio., woraus sich eine stabile EBITDA-Marge von 15,6 % ergibt. Im Vergleich dazu lag das Konzern-EBITDA 2017 bei CHF 322 Mio. und einer Marge von 15,6 %. Das EBIT des Konzerns 2018 liegt bei CHF 243 Mio. Dies entspricht einer EBIT-Marge von 9,3 % gegenüber einem EBIT von CHF 168 Mio. und einer EBIT-Marge von 8,1 % im Vorjahr.
Der Oerlikon Konzern erzielte im Jahr 2018 aus fortgeführten Aktivitäten eine solide Profitabilität von CHF 173 Mio. gegenüber CHF 95 Mio. im Jahr davor. Dies entspricht einem Zuwachs von 82,1 %. Unter Berücksichtigung des Nettoergebnisses aus nicht fortgeführten Aktivitäten von CHF 73 Mio. im Geschäftsjahr 2018 beliefen sich der Konzerngewinn 2018 auf CHF 245 Mio. und der Gewinn je Aktie auf CHF 0.71. Dem stehen CHF 151 Mio. und ein Gewinn je Aktie von CHF 0.44 im Jahr 2017 gegenüber. Der Steueraufwand betrug 2018 CHF 68 Mio. gegenüber CHF 64 Mio. im Vorjahr. Der Geldfluss aus betrieblicher Tätigkeit vor Änderungen im Nettoumlaufvermögen stieg 2018 von CHF 404 Mio. im Geschäftsjahr 2017 um 6,2 % auf CHF 429 Mio. Der Konzern erzielte 2018 eine Rendite auf das eingesetzte Kapital (ROCE) von 12,1 %. Im Jahr zuvor liegt der ROCE bei 8,2 % einschliesslich dem Segment Drive Systems.
Das Segment Surface Solutions leistete mit 58 % des Konzernumsatzes und 70 % des Konzern-EBITDA auch im Jahr 2018 wieder den Hauptbeitrag zum Umsatz und Gewinn von Oerlikon. Die starke Performance 2018 in diesem Segment bestätigt erneut die Wirksamkeit der Strategie von Oerlikon, Weltmarktführer bei modernen Werkstoffen, Oberflächenlösungen und Werkstoffverarbeitung zu werden. Der Bestellungseingang im Segment stieg von CHF 1 412 Mio. im Geschäftsjahr 2017 um 11,5 % auf CHF 1 574 Mio. im Geschäftsjahr 2018 an. Beim Bestellungsbestand kam es zu einer Steigerung um 55,6 % auf CHF 193 Mio. gegenüber CHF 124 Mio. im Vorjahr. Der Umsatz des Segments erhöhte sich 2018 um 10,3 % auf CHF 1 511 Mio. gegenüber CHF 1 370 Mio. im Jahr 2017. Umsatzzuwächse wurden in allen Regionen und Branchen erzielt, insbesondere in der Luft- und Raumfahrt, der allgemeinen Industrie sowie in den USA.
Das Segment Surface Solutions erzielte im Jahr 2018 eine EBITDA-Marge von 18,6 % verglichen mit 20,1 % im Jahr 2017. Die EBITDA-Marge liegt unter dem Vorjahreswert, was auf hohe Investitionsausgaben in zukünftige Wachstumsgeschäfte wie additive Fertigung und ePD zurückzuführen ist. Im Geschäftsjahr 2018 betrug das EBITDA des Segments insgesamt CHF 283 Mio. und stieg damit gegenüber den CHF 276 Mio. im Vorjahr geringfügig an. Das EBIT des Segments lag 2018 bei CHF 144 Mio. Dies entspricht einer EBIT-Marge von 9,5 %. 2017 lag das EBIT bei CHF 149 Mio., oder bei 10,8 % des Segmentumsatzes.
Mit dem Abschluss von vier strategischen Akquisitionen konnte das Segment im Geschäftsjahr 2018 sein Marktportfolio weiter ausbauen und in neue Technologien expandieren. So erweitert die Übernahme der DIARC Technology das Produktangebot von Oerlikon Balzer im Bereich Oberflächenbehandlungen und stärkt zugleich die geografische Präsenz in Finnland. DiSanto Technology verschafft dem Geschäftsbereich additive Fertigung (AM) Zugang zum medizinischen Sektor. Mit Sucotec baut das Segment seine technologischen Kompetenzen im Bereich der chemischen Gasphasenabscheidung für den Werkzeugmarkt aus; und der Erwerb von Eicker stärkt weiter die Position als Schlüssellieferant von Nitrierlösungen für die Automobilindustrie.
Im Geschäftsjahr 2018 konzentrierte sich Oerlikon weiter die FuE- und operative Position in Europa und in den USA für den Geschäftsbereich AM aufzubauen. Er hat auch mit dem Verkauf von modernen Werkstoffen für AM in China begonnen. Dazu ging Oerlikon neue Partnerschaften mit Branchenführern ein – u.a. mit Boeing, RUAG Space und Lufthansa Technik. Darüber hinaus nahm Oerlikon AM die Produktion in einer neuen Fertigungsstätte in Plymouth Township, Michigan, USA, auf. Diese ist auf dem neuesten Stand der Technik und ermöglicht die Entwicklung moderner Werkstoffe wie Superlegierungspulver für den 3D-Druck.
Das Segment Manmade Fibers verbuchte im Geschäftsjahr 2018 einen Umsatzrekordanstieg und eine Verbesserung der operativen Profitabilität. Der Bestellungseingang im Segment erhöhte sich im Geschäftsjahr 2018 um 44,8 % auf CHF 1 157 Mio. gegenüber CHF 799 Mio. im Jahr 2017. Im selben Zeitraum stieg der Umsatz 2018 mit 57,3 % signifikant an und erreichte CHF 1 098 Mio. gegenüber CHF 698 Mio. im Vorjahr.
Diese resultierten aus der regen Nachfrage im Kernmarkt für Filamentanlagen, was wiederum den Bedarf an Texturiersystemen nach sich zog. In den USA war die starke Performance des Segments auf die solide Nachfrage nach Anlagen für Teppichgarne (BCF) zurückzuführen. Darüber hinaus verbuchte das Vliesstoffgeschäft des Segments 2018 einen eindrucksvollen Umsatzsprung und zeigte damit erste Erfolge in dem Bemühen, eine starke Präsenz in diesem Markt aufzubauen.
Das Segment verzeichnete Zuwächse in allen Schlüsselmärkten, allen voran in China, den USA und Lateinamerika. Dank günstiger Bedingungen stieg der Bestellungseingang deutlich an und das Segment konnte seinen Marktanteil weiter ausbauen. Dies sorgte für eine solide Auftragspipeline bis ins Jahr 2021 und ebnete den Weg für eine nachhaltige Umsatzentwicklung in den kommenden Jahren.
Auch die Profitabilität des Segments verbesserte sich im Jahr 2018 erheblich: So hat sich das EBITDA von CHF 56 Mio. bzw. 8,0 % des Umsatzes in 2017 auf CHF 128 Mio. bzw. 11,7 % des Umsatzes mehr als verdoppelt (+129 %). Das EBIT lag bei CHF 106 Mio. beziehungsweise 9,6 % des Umsatzes im Jahr 2018. In 2017 war das EBIT CHF 33 Mio. beziehungsweise 4,7 % des Umsatzes.
Um seine Marktposition zu festigen, hat das Segment im Geschäftsjahr 2018 zwei strategische Akquisitionen getätigt. Mit AC-Automation erweitert das Segment sein Smart-Plant-Portfolio um umfassende Anlagenautomatisierungslösungen für Kunden in der Textil- und Verpackungsbranche. Und dank der Technologieübernahme von PE Polymer Engineering Plant Construction konnte das Segment sein Produktsortiment ausweiten und deckt nun die komplette Polyamid-Prozesskette für Fasern und Filamente ab. Entsprechend der Strategie, sich auf das Kerngeschäft zu konzentrieren, hat das Segment sein Bändchen- und Monofilamentgeschäft an die österreichische Starlinger Gruppe verkauft. 2018 schloss das Segment eine Partnerschaft mit dem chinesischen Unternehmen Shaoyang Textile Machinery ab, um die Chancen im Einwegvliesstoffmarkt zu nutzen.
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Ein innovatives Technologieportfolio, globale Präsenz sowie ein branchenführendes, umfassendes Leistungsspektrum sind auch künftig zentrale Bestandteile der Wachstumsstrategie von Oerlikon. Das Segment Surface Solutions leistete 2018 einen Beitrag von 58 % zum Konzernumsatz, das Segment Manmade Fibers rund 42 %.
Oerlikon verfügt über eine starke globale Präsenz und betreibt 175 Standorte in 37 Ländern. Davon befinden sich 79 Standorte in Europa, 52 im Asien-Pazifik-Raum und 44 in Nord- und Südamerika. 2018 erwirtschaftete die Region Asien-Pazifik den grössten Anteil am Konzernumsatz. Der Umsatz belief sich hier auf CHF 1 210 Mio. oder 46 % des Konzernumsatzes gegenüber CHF 884 Mio. oder 43 % im Jahr 2017. Europa blieb auch 2018 die Region mit dem zweitgrössten Anteil am Konzernumsatz. Dieser betrug CHF 852 Mio. oder 33 % im Geschäftsjahr 2018 im Vergleich zu CHF 775 Mio. oder 37 % im Jahr 2017. Der Konzernumsatz in Nordamerika belief sich 2018 auf CHF 409 Mio. oder 16 % am Konzernumsatz gegenüber CHF 300 Mio. oder 15 % im Jahr zuvor. Alle übrigen Regionen erzielten im zurückliegenden Geschäftsjahr gemeinsam CHF 138 Mio. oder 5 % des Konzernumsatzes gegenüber CHF 109 Mio. oder ebenfalls 5 % im Jahr 2017.
Per 31. Dezember 2018 belief sich die Bilanzsumme von Oerlikon auf CHF 4 545 Mio. gegenüber CHF 4 363 Mio. per Bilanzstichtag 2017. Das Eigenkapital des Oerlikon Konzerns (zurechenbar auf die Konzernaktionäre) betrug CHF 2 001 Mio., was einer Eigenkapitalquote von 44 % entspricht. Zum Ende des Vorjahres betrug das Eigenkapital CHF 1 971 Mio. bei einer Eigenkapitalquote von 45 %.
Die im Jahresvergleich höhere Bilanzsumme und die anhaltend starke Eigenkapitalquote sind insbesondere auf die Verbesserung der liquiden Mittel durch höhere Kundenanzahlungen zurückzuführen. Dem gegenüber standen höhere Investitionen und eine erhöhte Dividendenzahlung. Daher belief sich die Nettoliquidität per Ende 2018 auf CHF 398 Mio. gegenüber CHF 499 Mio. per 31. Dezember 2017.
Der Geldfluss aus operativen Aktivitäten vor Änderungen im Nettoumlaufvermögen stieg von CHF 404 Mio. im Jahr 2017 um 6,2 % auf CHF 429 Mio. im Jahr 2018 an. Das Nettoumlaufvermögen, definiert als Forderungen aus Lieferungen und Leistungen inklusive Vorräten und abzüglich Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie kurzfristiger Anzahlungen von Kunden, betrug 2018 CHF -79 Mio. gegenüber CHF 167 Mio. im Geschäftsjahr 2017.
Die Investitionen (CAPEX) beliefen sich auf CHF 207 Mio. gegenüber CHF 169 Mio. im Vorjahr. Unter Ausklammerung der Abschreibungen auf erworbene immaterielle Vermögensgegenstände betrug das Verhältnis von CAPEX zu Abschreibungen das 1,7-fache und lag damit über dem vom Konzern angestrebten Zielkorridor von 1,0 bis 1,2. Grund hierfür waren Investitionen in die additive Fertigung und den Aufbau vielversprechender Lösungen wie ePD.
Der Geldfluss aus Investitionstätigkeit lag 2018 bei CHF -342 Mio. 2017 betrug er CHF -237 Mio. (was hauptsächlich auf Investitionen in Sachanlagen zurückzuführen war). Der Geldfluss aus Finanzierungstätigkeiten machte 2018 CHF -149 Mio. aus und floss hauptsächlich in Dividendenausschüttungen von CHF 118 Mio., die Rückzahlung von Finanzverbindlichkeiten in Höhe von CHF 5 Mio. und den Zinsaufwand von CHF 16 Mio. Im Vergleich dazu beinhalteten die CHF -132 Mio. des Jahres 2017 Dividendenausschüttungen von CHF 104 Mio., die Rückzahlung von Finanzverbindlichkeiten in Höhe von CHF 6 Mio. und den Zinsaufwand von CHF 18 Mio. Ende 2018 wies Oerlikon flüssige Mittel von CHF 764 Mio. gegenüber CHF 871 Mio. Ende 2017 aus.
Oerlikon investierte 2018 mehr als 4 % des Umsatzes in FuE. Die Ausgaben für FuE beliefen sich im Berichtsjahr auf CHF 120 Mio. oder 4,6 % des Konzernumsatzes gegenüber CHF 101 Mio. oder 4,9 % im Vorjahr. Oerlikon ist der Ansicht, dass eine Dividendenausschüttung ein wichtiges Mittel ist, um den Aktionären einen Mehrwert zu bieten. Basierend auf der starken Performance im Jahr 2018 wird der Verwaltungsrat der 46. ordentlichen GV der Aktionäre am 9. April 2019 eine Dividendenausschüttung von CHF 1.00 pro Aktie vorschlagen. Diese besteht aus einer im Vergleich zum Vorjahr unveränderten ordentlichen Dividende von CHF 0.35 und einer Sonderdividende von CHF 0.65 als Beteiligung der Aktionäre am Erlöse aus dem Verkauf des Segments Drive Systems.