1Fortgeführte Aktivitäten.
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Oerlikon ist ein weltweit tätiger Technologiekonzern, der marktführende Lösungen und Dienstleistungen für Oberflächen sowie Anlagen zur Herstellung von Chemiefasern in verschiedenen Branchen anbietet. Der Konzern gliedert sich in zwei Divisionen: Surface Solutions und Manmade Fibers. Jede Division bietet Technologien und Lösungen unter gut eingeführten Kompetenzmarken an und verfolgt Strategien, die sich an den Bedürfnissen und Anforderungen des jeweiligen Marktes orientieren.
In einem sehr anspruchsvollen, von COVID-19 dominierten Umfeld konnte Oerlikon ein robustes Ergebnis erzielen. Die Manmade Fibers Division konnte ihre stabile und stetige Performance aufrechterhalten. Die Endmärkte der Surface Solutions Division, insbesondere die Luft- und Raumfahrt, waren von der Pandemie betroffen. In der zweiten Jahreshälfte 2020 war eine allmähliche Erholung in der Automobil- und Werkzeugindustrie zu verzeichnen.
Im Jahr 2020 betrug der Bestellungseingang des Konzerns, einschliesslich eines ungünstigen Währungseinflusses von 4,9%, CHF 2 241 Millionen. Im Vergleich zum Vorjahr sank der Bestellungseingang um 13,5% von CHF 2 590 Millionen. Zugleich verringerte sich der Bestellungsbestand von CHF 583 Mio. zum Jahresende 2019 geringfügig um 0,5% auf CHF 581 Mio. zum Jahresende 2020. Der Konzernumsatz sank 2020 von CHF 2 593 Mio. im Jahr 2019 um 12,9% auf CHF 2 258 Mio. Bei konstanten Wechselkursen betrug der Umsatz CHF 2 371 Mio.
Die operative EBITDA-Marge betrug 14,2% und war damit um 0,9% niedriger als die 2019 erreichten 15,1%, was die Auswirkungen von Kostenmassnahmen widerspiegelt. Das operative EBITDA betrug CHF 320 Mio. gegenüber CHF 393 Mio. für 2019. Die operative EBITMarge lag bei 5,2% (CHF 116 Mio.) im Vergleich zu 7,4% (CHF 193 Mio.) im Vorjahr.
Das unangepasste EBITDA des Konzerns fiel um 21,3% auf CHF 288 Mio. oder 12,7% des Umsatzes, während das unangepasste EBIT des Konzerns bei CHF 73 Mio. oder 3,2% des Umsatzes lag. 2019 betrug das unangepasste EBITDA des Konzerns CHF 366 Mio. oder 14,1% des Umsatzes, und das EBIT lag bei CHF 164 Mio. oder 6,3% des Umsatzes.
Der Gewinn des Oerlikon Konzerns aus fortgeführten Aktivitäten verringerte sich im Jahr 2020 von CHF 110 Mio. im Vorjahr um 65,5% auf CHF 38 Mio. Da es 2020 keine Ergebnisse aus nicht fortgeführten Aktivitäten gab, belief sich der Konzerngewinn 2020 auf CHF 38 Mio. und der Gewinn je Aktie auf CHF 0.11. Dem stehen CHF -66 Mio. und ein Gewinn je Aktie von CHF -0.21 im Jahre 2019 gegenüber. Der Steueraufwand betrug 2020 CHF 22 Mio. gegenüber CHF 39 Mio. im Vorjahr.
Ein innovatives Technologieportfolio mit einer vollen Pipeline, globale Präsenz sowie ein branchenführendes, umfassendes Dienstleistungsspektrum sind auch künftig zentrale Bestandteile der Strategie von Oerlikon. Die Surface Solutions Division generierte 2020 53% des Konzernumsatz, die Manmade Fibers Division rund 47%.
Oerlikon ist mit 179 Standorten in 37 Ländern global präsent, in nächster Nähe zu ihren Kunden. 79 der Standorte befinden sich in Europa, 57 in Asien-Pazifik und 43 in Nord- und Südamerika. Im Geschäftsjahr 2020 war Asien-Pazifik weiterhin für den grössten Anteil am Konzernumsatz verantwortlich. Der Umsatz in Asien-Pazifik belief sich auf CHF 1 208 Mio. oder 53% des Konzernumsatzes gegenüber CHF 1 203 Mio. oder 46% im Jahr 2019. Europa war 2020 die Region mit dem zweitgrössten Anteil am Konzernumsatz. Waren es 2019 noch CHF 897 Mio. oder 35% gewesen, lag der Umsatz 2020 bei CHF 716 Mio. oder 32% des Gesamtumsatzes. Der Konzernumsatz in Nordamerika belief sich 2020 auf CHF 271 Mio. oder 12% des Konzernumsatzes gegenüber CHF 394 Mio. oder 15% im Jahr 2019. In allen übrigen Regionen ging der Umsatz 2020 auf CHF 62 Mio. oder 3% des Konzernumsatzes leicht zurück, gegenüber CHF 99 Mio. im Jahr 2019.
Per 31. Dezember 2020 belief sich die Bilanzsumme von Oerlikon auf CHF 3 340 Mio. gegenüber CHF 3 647 Mio. per Bilanzstichtag 2019. Der Oerlikon Konzern verfügte über ein Eigenkapital (zurechenbar auf Konzernaktionäre) von CHF 1 324 Mio., was einer Eigenkapitalquote von 40% entspricht. Die tiefere Bilanzsumme ist auf geringere liquide Mittel und gestiegene Verbindlichkeiten aus Verträgen zurückzuführen.
Der Geldfluss aus operativen Aktivitäten vor Änderungen im Nettoumlaufvermögen sank von CHF 322 Mio. im Vorjahr um 37,3% auf CHF 202 Mio. im Jahr 2020. Das Nettoumlaufvermögen, definiert als Forderungen aus Lieferungen und Leistungen inklusive Vorräten und abzüglich Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie kurzfristiger Anzahlungen von Kunden, betrug 2020 CHF -86 Mio. gegenüber CHF 70 Mio. im Geschäftsjahr 2019.
Die Investitionen (CAPEX) beliefen sich auf CHF 118 Mio. gegenüber CHF 179 Mio. im Jahr 2019. Unter Ausklammerung der Abschreibungen auf erworbene immaterielle Vermögensgegenstände betrug das Verhältnis von CAPEX zu Abschreibungen das 0,9-fache.
Der Geldfluss aus Investitionstätigkeit lag 2020 bei CHF -108 Mio. 2019 betrug er CHF 416 Mio., was hauptsächlich auf die Summe von CHF 549 Mio. aus dem Verkauf des Geschäfts mit Antriebssystemen abzüglich abgegebener liquider Mittel zurückzuführen war. Der Geldfluss aus Finanzierungstätigkeit belief sich 2020 auf CHF -432 Mio. gegenüber CHF -760 Mio. im Jahr 2019. Ende 2020 wies Oerlikon eine Veränderung der liquiden Mittel von CHF -244 Mio. gegenüber CHF -201 Mio. Ende 2019 aus.
Oerlikon investierte erneut mehr als 4% des Umsatzes in Forschung und Entwicklung (F&E). Die Ausgaben für F&E beliefen sich im Berichtsjahr auf CHF 118 Mio. oder 5,2% des Konzernumsatzes gegenüber CHF 127 Mio. oder 4,9% im Vorjahr.
Im ersten Quartal 2020 übernahm die Manmade Fibers Division die Mehrheitsbeteiligung am Joint Venture Teknoweb Materials S.r.l., um das Portfolio um Produktionsanlagen zu erweitern, die zur Herstellung von Vliesstoffen zur Einmalverwendung eingesetzt werden. Dieser Schritt stärkte die Stellung der Division auf dem Nonwovens-Markt, der 2020 infolge des pandemiebedingten Bedarfs an Gesichtsmasken eine erheblich höhere Nachfrage aufwies.
Für Oerlikon ist eine Dividendenausschüttung ein wichtiges Mittel, um den Aktionären einen Mehrwert und eine Rendite zu bieten. Daher wird der Verwaltungsrat am 13. April 2021 auf der 48. Generalversammlung in Einklang mit den letzten drei Jahren eine Dividendenausschüttung von CHF 0.35 pro Aktie vorschlagen.