Suche nach Verfahren
Nun galt es, ein geeignetes Verfahren zu finden, das den Anforderungen an die Schichtdicke und der sehr komplexen Geometrie der Turmspitze gerecht werden konnte. Das Drytec-Team präsentierte den Gebäudeinhabern schließlich die Drahtflammspritz-Technologie und brachte fast ein Jahr damit zu, die Ausrüstung zu testen.
Zu dem Zeitpunkt wurde auch der Key Account Manager bei Oerlikon Metco kontaktiert, da Drytec mit einer weiteren Herausforderung konfrontiert war – der geforderten Haftfestigkeit der Schicht von 4,8 MPa. Darüber hinaus sollte dem Stadtinspektor von New York City eine Verfahrensbeschreibung vorlegt werden, die den genauen Ablauf des Beschichtungsprozesses dokumentieren sollte, sowie die Maßnahmen zur Verhinderung von Overspray, also Spritzmaterial, das nicht auf dem Turm haften blieb.
Ich will da nicht in ein paar Jahren mit einer Farbdose hinaufklettern müssen, um das Teil auszubessern!
Der Stadtinspektor zum Key Account Manager von Oerlikon Metco
Metco-Lösung erfüllt alle Anforderungen
Wenig später präsentierte Oerlikon Metco in der Drytec- Zentrale dem New York City-Inspektor die Möglichkeiten der Drahtflammspritzpistole Metco 16E und Spritzdraht aus Zink – und überzeugte ihn vollends. Dank der hervorragenden Kombination aus Spritzpistole und Spritzwerkstoff wurde sogar eine Haftfestigkeit von 8,3 MPa auf allen Teilen der Spitze erreicht. Damit konnten sowohl die erforderlichen Beschichtungsspezifikationen SSPC SP10 und SSPC-CS23, die Norm für Thermisches Spritzen (ISO2063) sowie natürlich auch die vom Auftraggeber geforderte Schichtdicke eingehalten werden.
Siebzehn Abschnitte zum Ziel
Nachdem das richtige Verfahren gefunden war, konnte es losgehen. Da die unteren sechs Komponenten des Turmes zu groß und zu schwer für den Transport waren, mietete Drytec einen Hangar in der Nähe des Hafens, um die finale Beschichtung vorzunehmen. Die einzelnen Abschnitte wurden dabei in drei Einzelteilen angeliefert und vor Ort zusammengeschweißt. Die Aufbringung der Zinkkorrosionsbeschichtung erforderte zudem den gleichzeitigen Einsatz von drei Drahtflammspritzpistolen. Drytec hatte jeweils sechs Pistolen vor Ort, um gegebenenfalls Wartungen durchführen zu können, ohne den Beschichtungsprozess unterbrechen zu müssen.
Siebzehn zum Teil aus verschachtelten Rohren bestehende Abschnitte galt es zu verzinken. Für einige, schwer zugängliche Bereiche musste ein Erweiterungsmodul – die Oerlikon Metco XT6-18T 45-Grad-Winkel-Sprühpistole – verwendet werden.
Absolut überzeugend
Eine besondere Herausforderung war das kleine Zeitfenster zwischen der Oberflächenaktivierung durch Sandstrahlen und der Aufbringung der Zinkbeschichtung, da hochfester Stahl sehr schnell korrodiert: Die Beschichtung musste also vier Stunden nach der Sandstrahlung durchgeführt werden. Für die gesamte Verzinkung der 139,6 Meter hohen Spitze verarbeitete Drytec 11 500 kg Zinkdraht.
Rückblickend erinnert sich der Key Account Manager gerne an die Reaktion des Stadtinspektors nach seiner Präsentation: »Er sagte zu mir: Ich will da nicht in ein paar Jahren mit einer Farbdose hinaufklettern müssen, um das Teil auszubessern! Falls also einer Ihrer Kunden jemals Zweifel an der Qualität dieses Verfahrens hat, sagen sie ihm einfach, dass die Spitze des World Trade Centers mit einer Metco 16E und Spritzdraht aus Zink beschichtet wurde.«
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