Oerlikon auf Erholungskurs
- Bestellungseingang wächst schneller und deutlicher als erwartet, Book-to-Bill-Verhältnis steigt von 1,1 auf 1,3.
- Asien als wesentlicher Wachstumsmotor, Umsatzanteil steigt auf 41 Prozent.
- EBIT mit Verbesserung um über CHF 130 Mio. auf CHF -31 Mio.
- Operative Restrukturierung schreitet voran und wurde optimiert. Rund 85 Prozent von über 700 Restrukturierungsmassnahmen umgesetzt.
- Erfolgreiche Rekapitalisierung mit Schuldenabbau von rund CHF 1 Mrd., CHF 276 Mio. neuer Liquidität und Eigenkapitalquote von 35 Prozent.
- Unternehmensziele 2010 für das Umsatzwachstum auf etwa 15 Prozent erhöht; Ergebnisprognose bestätigt, in der zweiten Jahreshälfte operativ (EBIT vor Restrukturierungskosten) die Gewinnschwelle erreichen zu wollen.
Pfäffikon SZ, 17. August 2010 - Der Oerlikon Konzern befindet sich auf dem Weg der Erholung. Operativ zeigte die Mehrzahl der Segmente in den zurückliegenden Monaten ein anhaltendes Wachstum. Der Bestellungseingang des Konzerns nahm in den ersten sechs Monaten im Vorjahresvergleich um 33 Prozent zu. Wesentliche Impulse kamen vor allem aus den Wachstumsmärkten in Asien. Die Profitabilität des Oerlikon Konzerns entwickelte sich ebenfalls positiv. Oerlikon Coating, Advanced Technologies und Vacuum waren im ersten Halbjahr profitabel, Oerlikon Textile und Oerlikon Drive Systems überschritten operativ die Gewinnschwelle im zweiten Quartal. „Es liegen noch viele anspruchsvolle strategische und operationelle Aufgaben vor uns, aber wir sind auf gutem Wege, den konzernweiten Turnaround zu erreichen und eine solide Basis für ein nachhaltiges Comeback von Oerlikon zu schaffen", sagt Dr. Michael Buscher, CEO des Unternehmens. Die Erwartungen für das Gesamtjahr hat Oerlikon leicht angehoben: „Wir arbeiten hart daran, den Umsatz 2010 um etwa 15 Prozent zu steigern und den operativen Break-Even im zweiten Halbjahr 2010 zu erreichen", so CEO Buscher.
Konzernweit nahm der Bestellungseingang von CHF 1,6 Mrd. im ersten Halbjahr 2009 um 33 Prozent auf CHF 2,1 Mrd. im ersten Halbjahr 2010 zu. Der Bestellungsbestand lag zum Stichtag 30. Juni 2010 bei CHF 1,4 Mrd. (Stichtag 30. Juni 2009: CHF 1,1 Mrd.). Der Umsatz nahm von CHF 1,4 Mrd. im Vorjahreszeitraum um 10 Prozent auf CHF 1,6 Mrd. zu. Damit erhöhte sich auch das Verhältnis von Bestellungseingang zum Umsatz („Book-to-Bill") für das erste Halbjahr 2009 von 1,1 auf 1,3 für das erste Halbjahr 2010. Vor allem die Märkte in Asien erwiesen sich als Wachstumstreiber im ersten Halbjahr 2010 und hier vor allem die wieder erstarkten Textil- und Automobilmärkte. Asien erreichte einen Umsatzanteil von 41 Prozent (Vorjahreszeitraum: 26 Prozent).
Der EBIT des Oerlikon Konzerns verbesserte sich von CHF -164 Mio. für das erste Halbjahr 2009 auf CHF -31 Mio. für das erste Halbjahr 2010. Das operative Ergebnis (EBIT vor Restrukturierungsaufwendungen) betrug CHF -14 Mio. (1. Halbjahr 2009: CHF -138 Mio.). Währungseinflüsse von CHF 57 Mio. verringerten im ersten Halbjahr 2010 den Umsatz um knapp 4 Prozent, den EBIT um CHF 6 Mio. Das Konzernergebnis der Gruppe für das erste Halbjahr 2010 betrug CHF -50 Mio. (1. Halbjahr 2009: CHF -99 Mio.). Bei einer Betrachtung der fortgeführten Aktivitäten verbesserte sich das Konzernergebnis von CHF -211 Mio. für das erste Halbjahr 2009 auf CHF -50 Mio. für das erste Halbjahr 2010.
Finanzielle Stabilität wiederhergestellt
Mit der erfolgreichen Rekapitalisierung hat der Oerlikon Konzern im ersten Halbjahr 2010 seine finanzielle Stabilität nachhaltig wiederhergestellt. Die umfangreiche Vereinbarung, die zwischen Kreditgebern, der Renova Group und Oerlikon am 31. März 2010 geschlossen wurde, umfasste u.a. einen Kapitalschnitt um 95 Prozent mit anschliessender Kapitalerhöhung von CHF 1 124 Mio., den Verkauf der Oerlikon-eigenen Aktien (Treasury Shares) an die Kreditgeber, einen Schuldenerlass von CHF 125 Mio. sowie die Neufassung der Kreditlinien. Die Aktionäre stimmten diesem Lösungspaket am 18. Mai 2010 mit fast 100 Prozent zu. Insgesamt konnten so die Schulden um CHF 998 Mio. reduziert werden. Zugleich flossen dem Unternehmen ca. CHF 276 Mio. neues Kapital zu, das u.a. für Investitionen in Forschung und Entwicklung, sowie in der weiteren regionalen Expansion eingesetzt werden sollen. Durch die Rekapitalisierung änderte sich die Aktionärsstruktur von Oerlikon. Gemäss den zuletzt veröffentlichten Angaben hält die Gruppe Renova/Victory 49,6 Prozent an Oerlikon, die Gruppe der Kreditgeber 21,1 Prozent. Die restlichen 29,3 Prozent sind breit gestreut.
Die erfolgreich umgesetzte Rekapitalisierung des Konzerns spiegelt sich in stabilen finanziellen Eckdaten. Per Stichtag 30. Juni 2010 betrug das Eigenkapital CHF 1 548 Mio. (31. Dezember 2009: CHF 520 Mio.). Dies entspricht einer Verbesserung der Eigenkapitalquote von 12 Prozent der Bilanzsumme für Ende 2009 auf 35 Prozent am 30. Juni 2010. Die Nettoverschuldung verbesserte sich von CHF 1 646 Mio. per Ende 2009 auf CHF 503 Mio. per Ende des ersten Halbjahres 2010. „Die Rekapitalisierung hat in Verbindung mit den laufenden betrieblichen Restrukturierungsmassnahmen das Fundament für die erneute Rentabilität der Geschäftssegmente von Oerlikon und dessen langfristig nachhaltige Entwicklung geschaffen", so Jürg Fedier, CFO des Oerlikon Konzerns.
Auch andere finanzielle Kenndaten haben sich verbessert. Trotz der einsetzenden Markterholung wurde das Umlaufvermögen weiterhin auf niedrigem Niveau gehalten und damit der operative Geldfluss optimiert. Der operative Geldfluss vor Veränderungen des Nettoumlaufvermögens verbesserte sich von CHF -28 Mio. für das erste Halbjahr 2009 auf CHF 130 Mio. für das erste Halbjahr 2010. Im Vergleich der ersten Halbjahre 2009/2010 wurden die Investitionen zurückgehalten. Das Unternehmen investierte mit CHF 53 Mio. in den ersten sechs Monaten 2010 rund 33 Prozent weniger als im Vergleichszeitraum. Mit einem Verhältnis von Investitionen zu Abschreibungen von 0,5 lagen die Investitionen nach wie vor auf einem niedrigen Niveau. Mit einer soliden Finanzbasis und sich erholenden Märkten wird Oerlikon sukzessive zu einem nachhaltigen Investitionsniveau zurückkehren.
Umsetzung der Restrukturierungsmassnahmen geht weiter
Die bereits beschlossenen Massnahmen zur operativen Restrukturierung wurden im ersten Halbjahr 2010 weiter umgesetzt. Der Fokus lag weiterhin bei Oerlikon Textile und Oerlikon Drive Systems, etwa mit der Stilllegung des italienischen Standortes Cento von Oerlikon Graziano. Per Ende des ersten Halbjahres sind von den mehr als 700 identifizierten Restrukturierungsmassnahmen rund 85 Prozent bereits abgeschlossen. Aufgrund der sich rasch veränderten Marktgegebenheiten werden die Restrukturierungsmassnahmen laufend angepasst und optimiert. Das unveränderte Ziel ist, auf Basis der Werte von 2008 bis Ende 2011 permanente Kosteneinsparungen in Höhe von rund CHF 400 Mio. zu erreichen. Im ersten Halbjahr 2010 wurde damit die 2009 erzielte Kosteneinsparung von rund CHF 240 Mio. auf CHF ca. 320 Mio. weiter ausgebaut. Im gleichen Zeitraum fielen CHF 17 Mio. Restrukturierungskosten an. Für das Gesamtjahr 2010 sind Restrukturierungskosten in Höhe von CHF 50-70 Mio. zu erwarten.
In den ersten sechs Monaten 2010 wurden nahezu 500 Arbeitsplätze hauptsächlich in Europa abgebaut. Dem stand ein Aufbau von Arbeitsplätzen von rund 550 rund um den Ausbau der Standorte in Asien und Südamerika, sowie knapp 250 in Nordamerika gegenüber. Teilweise wurden hierbei auch externe temporäre Beschäftigungsverhältnisse in Vollzeitstellen umgewandelt. Rund 2 500 Mitarbeitende befanden sich im Laufe des ersten Halbjahres noch immer in Kurzarbeit. Ende des ersten Halbjahres 2010 beschäftigte Oerlikon 16 703 Mitarbeitende, ein Plus von mehr als 300 gegenüber dem Jahresende 2009.
Übersicht nach Segmenten
Bei Oerlikon Textile setzte sich der 2009 einsetzende Aufschwung fort. Das Segment steigerte im ersten Halbjahr 2010 gegenüber dem Vorjahreszeitraum den Bestellungseingang um 154 Prozent auf CHF 1 210 Mio. Der Bestellungsbestand betrug per 30. Juni 2010 CHF 954 Mio. und liegt damit 90 Prozent höher als noch vor einem Jahr. Der Umsatz stieg um 60 Prozent von CHF 430 Mio. für das erste Halbjahr 2009 auf CHF 687 Mio. für das erste Halbjahr 2010. Das Segment profitierte insbesondere von der Erholung in der chinesischen Textilindustrie und erreichte so im zweiten Quartal 2010 erstmals wieder ein positives Quartalsergebnis von CHF 3 Mio. Für das Halbjahr 2010 betrug der EBIT insgesamt CHF -9 Mio. (1. Halbjahr 2009: CHF -118 Mio.). Das weitreichende Restrukturierungsprogramm wurde im ersten Halbjahr 2010 fortgeführt. Damit wurde die Gewinnschwelle weiter gesenkt. Auf der diesjährigen Textilmesse ITMA in Shanghai, China, konnte Oerlikon Textile mit zum Teil bahnbrechenden Innovationen aufwarten. Das Segment rechnet im zweiten Halbjahr mit einer moderaten Wachstumsrate für den Bestellungseingang und einem beschleunigten Umsatzwachstum. Auf der Ertragsseite ist der Einfluss weiterer Restrukturierungsinitiativen zu berücksichtigen.
Oerlikon Coating steigerte im ersten Halbjahr 2010 den Umsatz gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 27 Prozent auf CHF 201 Mio. Insbesondere der Bereich Coating Services verzeichnete einen erheblichen Nachfragezuwachs. Geografisch erwies sich die rasche Erholung der Märkte in Fernost als Hauptwachstumstreiber. Oerlikon Coating konnte mit dem frühzeitigen Aufbau eines Netzwerkes von Beschichtungszentren mit nun 24 Betriebsstätten in Asien profitieren - davon sieben in China. Aufgrund konsequenter Restrukturierungs- und Kostensenkungsmassnahmen kehrte das Segment in die Profitabilität zurück. Der EBIT für das erste Halbjahr 2010 erreichte CHF 25 Mio. (Vorjahreszeitraum: CHF -6 Mio.). Oerlikon Coating erwartet für das zweite Halbjahr die Fortsetzung der Erholung mit vergleichbaren Wachstumsraten und Margen.
Oerlikon Solar konzentrierte sich im ersten Halbjahr 2010 weiter darauf, bestehende Aufträge zu bearbeiten und seine Technologieziele termingerecht umzusetzen. Es ist geplant, bis Ende des Jahres eine neue Anlagengeneration am Markt zu lancieren, die mit deutlich geringeren Herstellkosten für Dünnschicht-Solarmodule erhebliche Wettbewerbsvorteile bietet. Aufgrund des im Vorjahreszeitraum 2009 erhaltenen Grossauftrags des russischen Kunden Hevel lag beim Bestellungseingang der Vergleichswert des ersten Halbjahres 2010 mit CHF 11 Mio. um 98 Prozent tiefer. Aus dem gleichen Grund verringerte sich der Bestellungsbestand zum Stichtag 30. Juni 2010 im Vergleich zum Vorjahr um 54 Prozent auf CHF 216 Mio. Der Umsatz ging um 74 Prozent auf CHF 74 Mio. zurück. Der EBIT betrug im ersten Halbjahr 2010 CHF -60 Mio. (Vorjahreszeitraum: CHF 0 Mio.). Doch auch im Solarmarkt zeigte sich in den letzten Monaten eine erste Belebung. Oerlikon Solar sicherte sich zwei Folgeaufträge, und zwar von den chinesischen Kunden Tianwei und Astronergy, die im Juli bzw. August 2010 bekannt gegeben wurden. Oerlikon Solar erwartet, im zweiten Halbjahr 2010 seinen Verlust deutlich zu verringern.
Oerlikon Vacuum profitierte von einem günstigen Marktumfeld und steigerte im ersten Halbjahr 2010 den Bestellungseingang um 54 Prozent auf CHF 224 Mio. Der Bestellungsbestand betrug zum Stichtag 30. Juni 2010 CHF 95 Mio., ein Plus von 46 Prozent gegenüber dem 30. Juni 2009. Der Umsatz stieg um 30 Prozent auf CHF 193 Mio. Auch hier erwies sich Asien und speziell China als wichtigster Impulsgeber. Um die dortigen Wachstumschancen zu realisieren, wurde u.a. das Servicenetzwerk weiter ausgebaut. Der Umsatz in Asien stieg im ersten Halbjahr 2010 um 68 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Das wachsende Volumen konnte das Segment in steigende Profitabilität umsetzen. Der EBIT erreichte CHF 13 Mio. gegenüber CHF 2 Mio. im Vorjahreszeitraum. Für das zweite Halbjahr erwartet Oerlikon Vacuum eine Fortsetzung der Markterholung, wobei eine gewisse Verlangsamung nicht ausgeschlossen werden kann, sobald sich die Lagerbestände auf Kundenseite wieder normalisiert haben. Die Fortsetzung der Restrukturierungsmassnahmen wird im zweiten Halbjahr 2010 mit den daraus entstehenden Kosten voraussichtlich das Wachstum des Profits bremsen.
Für Oerlikon Drive Systems wurden im ersten Halbjahr 2010 erste Markterholungstendenzen spürbar. So stieg vorwiegend im zweiten Quartal der Bestellungseingang auf CHF 393 Mio. Dies entspricht einem Plus von 42 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Auch der Bestellungsbestand nahm gegenüber dem Vorjahresstichtag um 35 Prozent auf CHF 124 Mio. zu. Aufgrund der Projektlaufzeiten wurde dieser Zuwachs noch nicht umsatzwirksam. Der Umsatz ging noch leicht um 3 Prozent auf CHF 367 Mio. zurück. Der EBIT für das erste Halbjahr 2010 betrug CHF -15 Mio. (Vorjahreszeitraum: CHF -20 Mio.). Mit einer Restrukturierung der Betriebs-stätten in Europa sowie dem Ausbau der Standorte in Asien, vor allem in Indien, optimiert das Segment weiter seine Kostenstruktur. Mit einer stabilen Markterholung und damit einer Rückkehr zu profitablem Wachstum rechnet Oerlikon Drive Systems nicht vor 2011.
Oerlikon Advanced Technologies profitierte im ersten Halbjahr 2010 vor allem von der Erholung des Halbleitermarkts und einer hohen Nachfrage für Maschinen im Bereich optischer Speicher („Blu-ray" discs). Die erfolgreiche Einführung der neuen SOLARIS-Maschine für die Herstellung kristalliner Solarzellen sowie für Massenanwendungen aus Nanotechnik-Verfahren trug ebenfalls zum Geschäftserfolg bei und markierte im ersten Halbjahr 2010 den Abschluss der strategischen Neuausrichtung. Auf dieser Grundlage konnte das Segment im ersten Halbjahr 2010 den Bestellungseingang gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 94 Prozent auf CHF 62 Mio. steigern. Der Bestellungsbestand lag zum Stichtag 30. Juni 2010 bei CHF 41 Mio. und damit 95 Prozent höher als am 30. Juni 2009. Der Umsatz erreichte mit plus 82 Prozent CHF 51 Mio. Mit einem EBIT für das erste Halbjahr 2010 von CHF 3 Mio. (Vorjahreszeitraum: CHF -12 Mio.) setzte das Segment die positive Entwicklung des zweiten Halbjahrs 2009 fort. Advanced Technologies rechnet mit einem ähnlich starken Wachstum für das zweite Halbjahr 2010, wobei höhere Investitionen in Forschung und Entwicklung sich etwas dämpfend auf die Entwicklung des Gewinns auswirken könnten.
Innovationen als Schlüssel zum Erfolg
Oerlikon investierte im ersten Halbjahr 2010 CHF 122 Mio. beziehungsweise 8 Prozent des Umsatzes in Forschung und Entwicklung (FuE). Das sind 22 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Oerlikon ist überzeugt, dass Technologieführerschaft in ihren Kernmärkten ein Schlüssel zum Erfolg der Gruppe bleibt. Die langfristig angelegten FuE-Aktivitäten von Oerlikon setzten auch im ersten Halbjahr 2010 bedeutende Meilensteine. Oerlikon Textile präsentierte im Juni auf der ITMA Messe in Shanghai das WINGS-Konzept für die Herstellung von Fully-Drawn-Yarn (FDY)-Garnen. Oerlikon Coating brachte mit BALINIT ALCRONA PRO die nächste Generation an Hochleistungsbeschichtung auf den Markt, welche die Produktivität erneut markant steigern. Oerlikon Vacuum führte Anfang des Jahres die DRYVAC Plattform ein, welche den Energieverbrauch von trockenen Schraubenpumpen senkt und deren Leistungswerte verbessert.
Ausblick
Im ersten Halbjahr 2010 konnte Oerlikon mit der wieder gewonnenen finanziellen Stabilität, sowie sich erholenden Märkten die Trendwende einläuten. „Wir sind auf einem guten Weg, die Geschwindigkeit der Erholung ist erfreulich", sagt der Verwaltungsratspräsident Vladimir Kuznetsov. Erklärtes Ziel der Führung unter dem neuen CEO Dr. Michael Buscher ist, Stabilität und Zuverlässigkeit des Konzerns dauerhaft zu gewährleisten und in allen Aspekten transparent zu sein. Die in der Ausarbeitung befindliche Strategie für die kommenden drei Jahre sieht keine Anpassungen an der Segmentstruktur vor - voraus-gesetzt, es gibt keine signifikanten oder strukturverzerrenden Entwicklungen auf den Märkten. „Das Portfolio von Oerlikon steht - alle Segmente gehören zum Konzern", bestätigt Vladimir Kuznetsov. Im Fokus der Strategieüberarbeitung, deren wesentliche Bestandteile voraussichtlich bis Ende des Jahres verabschiedet werden, steht die nachhaltige Steigerung der Profitabilität des Konzerns. „Ertrag vor Wachstum lautet unsere Maxime", unterstreicht CEO Buscher.
Die verbesserten ökonomischen Rahmenbedingungen sowie Fortschritte in der Umsetzung strategischer und operativer Massnahmen veranlassen Oerlikon, die Erwartungen für das Gesamtjahr anzupassen. Für 2010 rechnet das Unternehmen jetzt mit einem stärkeren Umsatzwachstum von um die 15 Prozent, wobei die Bestellungseingänge im zweiten Halbjahr 2010 moderater wachsen werden als im ersten Halbjahr 2010.
Auch die Ertragswerte werden sich im zweiten Halbjahr 2010 weiter verbessern. Oerlikon erwartet, dass bis auf Oerlikon Solar alle Segmente operativ (EBIT vor Restrukturierungs-kosten) zur Profitabilität zurückkehren bzw. diese weiter steigern werden. Für Oerlikon Solar sollte das zweite Halbjahr einen deutlich geringeren Verlust ausweisen und damit ebenfalls der Gewinnschwelle näher kommen. Um die Leistungsfähigkeit des Konzerns dauerhaft zu verbessern, werden zur Zeit zusätzliche strategische Massnahmen evaluiert. Diese könnten in der zweiten Jahreshälfte das Ergebnis belasten. Das Unternehmen bestätigt zum jetzigen Zeitpunkt seine frühere Aussage, im zweiten Halbjahr operativ vor Restrukturierungskosten die Gewinnschwelle erreichen zu wollen.