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Interview mit Clement Woon, CEO von Oerlikon Textile

Remscheid/ Shanghai, 12. Juni 12 – Brandneu zur ITMA Asia 2012 präsentiert Oerlikon Textile (Halle W2, Stand H01/F02) die ZinserImpact 71, eine speziell für das Midrange-Segment in China entwickelte Ringspinnmaschine des textilen Markt- und Technologieführers. Neben einer Einschätzung zu dieser Neuentwicklung geht CEO Clement Woon im folgenden Interview zudem darauf ein, warum Chinas Textilindustrie und Oerlikon Textile immer besser voneinander profitieren.

„Wir liefern dank e-save ökonomische und ökologische Höchstleistungen“

CEO Clement Woon über aktuelle Aktivitäten von Oerlikon Textile zur ITMA Asia 2012 und Chinas Trend zu Automation und Nachhaltigkeit

Mr. Woon, welche Schwerpunkte setzt Oerlikon Textile auf der ITMA Asia 2012?

Wir zeigen technologisch führende Lösungen unserer fünf Marken rund um Chemiefasern, Naturfasern und Textilkomponenten für die Anforderungen des asiatischen und besonders des chinesischen Marktes. Dabei legen wir einen Schwerpunkt auf nachhaltige Textilproduktion und unser seit 2004 bestehendes e-save- Programm. Unsere entsprechend zertifizierten Maschinen sind produktiver, sparen mehr Energie und schützen die Umwelt durch weniger Abfälle als vergleichbare Produkte. Jeder Besucher ist auch herzlich in unseren „virtuellen Showroom“ eingeladen. Er kann sich dort in 3D-Präsentationen mit komplexen Installationen und Prozessabläufen für Vliesstoffe, synthetische Stapelfasern und BCF-Teppichgarnanlagen vertraut machen.

Nennen Sie uns Beispiele für solche Verbesserungen?

Unsere im letzten Jahr zur ITMA Barcelona vorgestellte Rotorspinnmaschine Autocoro 8 ist beispielsweise über 25 Prozent produktiver gegenüber Vorgänger- oder aktuellen Wettbewerber-Modellen. Unsere Doppeldraht-Zwirnmaschine Allma CC4 revolutioniert den Markt der Reifencordkablierung, könnte man sagen. Sie erreicht Energieeinsparungen von bis zu 50 Prozent. Und unsere Filament-Spulmaschine FDY-WINGS zeigt gleich auf drei Feldern ihre Klasse: Sie spart rund 25 Prozent an Energie, benötigt nur noch knapp die Hälfte an Stellfläche und hilft den Spinnereien dank eines neuen kompakten ergonomischeren Design viel Zeit bei der Bedienung und sogar Personal einzusparen. Das sind nur einige Beispiele von vielen in unserer Produktpalette, mit denen wir unseren Kunden Höchstleistungen in Ökonomie, aber vor allem auch in Ökologie versprechen. Wir begreifen Nachhaltigkeit nicht als Hemmschuh, sondern als Schrittmacher für innovative technologische Fortschritte.

Gilt das auch für Ihre Aktivitäten im chinesischen Markt?

Absolut. Wie Sie sicher wissen, fördert der zwölfte Fünfjahresplan, den Chinas Staatsrat gebilligt hat, insbesondere die Automatisierung und die Erzielung höherer Qualität in der Textilproduktion. Ökologische Verbesserungen sind ebenso ein Kernthema wie die Reduzierung der steigenden Lohn- und Energiekosten. Wenn Sie vor diesem Hintergrund unser Leistungsportfolio und dessen Stärken betrachten, dann wird Ihnen sofort klar: Oerlikon Textile hat genau die richtigen Antworten auf die Fragen und Bedürfnisse der chinesischen Textilindustrie von heute und morgen. Wir können voneinander in hohem Maße profitieren, denn wir entwickeln und produzieren seit 2004 nach unser eigens auferlegten e-save Philosophie. Wir legen hier die Schwerpunkte auf eine hohe Energieeffizienz, verbesserte Effektivität und Produktivität der Maschinen, niedrigere Umweltbelastung und besseres ergonomisches Design mit Effekten beispielsweise im Bereich Bedienung und Lautstärkenreduzierung.

Wie stark ist Oerlikon Textile in China aufgestellt?

Unsere Aktivitäten reichen hier bis in die 1960er-Jahre zurück. China ist heute unser Hauptzielmarkt, wir haben Standorte in Shanghai, Suzhou, Beijing, Wuxi, Jintan, Urumchi und Zhengzhou mit zusammen knapp 2.000 Mitarbeitern. 2011 betrug unser Umsatz beinahe eine Millarde Schweizer Franken und damit fast 50 Prozent unseres Umsatzes in der Oerlikon Textile Gruppe. Die Bedeutung dieses Marktes zeigt sich auch darin, dass ein Teil unseres Management-Teams inzwischen aus Shanghai heraus operiert. Wir sind mit allen fünf Brands vertreten, offerieren also in China unser komplettes Angebot mit Gesamtlösungen für die Spinnerei von morgen. Und wir kommen auf die ITMA Asia mit einer brandneuen Maschine, die für den chinesischen Markt sehr interessant sein dürfte.

Erzählen Sie uns mehr dazu?

Oerlikon Textiles Produkte sind im wesentlichen im automatisierten Highend-Bereich positioniert, nun steigen wir beim Ringspinnen nach der Zinser 360 mit der ZinserImpact71 noch stärker in den Midrange-Markt ein: Unsere neue Kompakt-Spinnmaschine eignet sich für eine breite Palette von Rohmaterialien und Garntitern, ist leicht und schnell auf den Wechsel der Garnqualitäten einzustellen. Das System ist selbstreinigend und erzeugt eine konstante, zuverlässige Garnqualität. Bedienung und Mechanik sind ausgerichtet auf geringen Personaleinsatz, Energieverbrauch und Wartungsaufwand sowie auf hohe Produktivität und wenig Maschinenstillstand aufgrund von Fadenbrüchen oder Twist. Alles Argumente, die in China gut ankommen.

Was erhoffen Sie sich von der Maschine und der Midrange-Vertiefung?

Im unteren Highend-Segment haben wir bereits in den letzten Jahren in verschiedenen Technologiebereichen gute Erfahrungen gesammelt. Wir haben im Rotorspinnen mit der halbautomatischen BD-Serie, die in China gefertigt wird, in den letzten zwei Jahren große Verkaufserfolge erzielt. Darum sind wir sicher, auch mit der neuen ZinserImpact71 ins Herz des Marktbedarfs zu treffen und ein Produkt anzubieten, das in China Zukunft hat. Oerlikon Textile ist gerade im Spinnereibereich immer wieder Trendsetter und Innovationsführer mit neuen Produkten. Wir wollen das erneut unter Beweis stellen.

Apropos beweisen: Sie sind seit Anfang 2012 CEO von Oerlikon Textile. Welche Akzente setzen Sie, um das Geschäft weiter voranzubringen?

Die Textilindustrie ist eine sehr herausforderende Industriebranche. Da ist zunächst der Umfang an verschiedenen Technologie und Maschinen zu nennen. Die Wertschöpfungskette vom Rohmaterial bis zum fertigen Endprodukte ist sehr lang. Und nicht zuletzt ist es eine wirtschaftlich bedeutende Industrie, die gerade in den aufstrebenden Schwellenländern für eine Grosszahl an Arbeitsplätzen sorgt. Mein Fokus liegt daher auf der Entwicklung von Strategien für unser Unternehmen, die auf noch mehr Kundenorientierung abzielen, die der Dynamik der Märkte noch besser gerecht werden und insgesamt noch innovativer sind als bisher. Um die Zukunft zu verändern benötigen wir die richtigen Kapazitäten an allen Stellen unseres Unternehmens.

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