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Ökonomie braucht Ökologie

Remscheid/Shanghai, 12. Juni 2012 – Wer heute wirtschaftlich erfolgreich sein will, muss ökologisch denken, nachhaltig produzieren sowie Energie und Ressourcen effizient und sparsam einsetzen. Dieser Trend lässt sich gerade in der Textilindustrie, vor allem bei der Erzeugung und Vermarktung von Naturfasern aus Baumwolle gut nutzen.

Oerlikon Textile: e-save – comprehensive efficiency

Erste Argumente dafür liefert ein Megatrend: Bevölkerung, Industrialisierung und Wohlstand wachsen insbesondere in Emerging Markets wie China und Indien. Mit dem enormen Energiebedarf in diesen textilen Produktionszentren steigt auch der globale Energieverbrauch, nach Schätzungen bis 2030 um rund ein Drittel von gut 500 auf 700 Quadrillionen btu (1 btu = 1 055.05585 joules). Zugleich bremsen Klimawandel und entsprechende weltweite Schutzvereinbarungen die Nutzung fossiler Brennstoffe, deren Ressourcen ohnehin in absehbarer Zukunft erschöpft sein dürften. Atomenergie hat nach der Reaktorkatastrophe von Fukushima nur noch begrenzt eine Zukunft, während alternative erneuerbare Energiequellen wie Solar- und Windenergie sich ökonomisch erst noch besser etablieren müssen.

Diese Dynamik verteuert Energie, sorgt für lokale Versorgungsengpässe und verstärkt den Trend zur Energieeinsparung und zum Einsatz entsprechender Technologien. Globale Textilmaschinenhersteller wie Oerlikon Textile haben das früh erkannt und schon 2004 ein Energieeffizienz-Programm namens „e-save" eingeführt (www.e-save.oerlikontextile.com). Maschinen mit diesem Label sparen derzeit signifikant Energie ein gegenüber vergleichbaren Wettbewerbsmodellen oder älteren Produktgenerationen. Auch andere Innovationen werden konsequent auf höchste Effizienz und Produktivität ausgelegt und sind dabei meist marktführend. Ein großer Vorteil in der energieintensiven Textilproduktion: Betrachtet man die Herstellkosten für eine fertige textile Fläche, so ist Energie für rund ein Viertel aller eingesetzten Ressourcen inklusive Arbeit, Produktionsmittel und Hilfsstoffe verantwortlich.

Ökonomie braucht Ökologie

Kostenreduktion und Nachhaltigkeit sind auch aus anderen Gründen in der Textilindustrie für Naturfasern angesagt: Angesichts der historischen Preisexplosion für Baumwolle im letzten Jahr stellt sich die Welttextilindustrie auf ein künftig durchschnittlich höheres Preisniveau ein. Zudem sagen Prognosen, dass die globalen Baumwoll-Anbauflächen durch die Begrenzung landwirtschaftlicher Nutzflächen zur Sicherung der Versorgung mit Lebensmitteln und Wasser nur eingeschränkt erweiterbar ist. Beides schwächt Baumwolle zusätzlich im Wettbewerb mit den ohnehin stärker wachsenden Märkten für Polyester und Viskose.

Demgegenüber sollte und kann Baumwolle ihre Attraktivität als Naturfaser nun besser nutzen. Denn Umfragen belegen, dass der Verbraucher vor allem Naturfasern als umweltfreundliche Textilien betrachtet, nicht aber Kunstfasern. Die Branche hat bereits reagiert: Innerhalb von vier Jahren hat sich etwa der Produktionsumfang von Biobaumwolle weltweit von 20.000 auf 141.000 Tonnen erhöht (Quelle: Wikipedia, 2010). Auch etablieren große Textilhändler inzwischen zunehmend entsprechende Öko-Label. Laut Studien bieten heute über 60 Organisationen mehr als 75 Öko-Programme und -Labels an. Nach dem weltweit bekannten Mindeststandard für Naturtextilien GOTS (Global Organic Textile Standard) etwa sind allein 2.800 Teilnehmer in 54 Ländern zertifiziert (Quelle: The Fiber Year 2011).

Immer wichtiger wird dabei die Berücksichtigung der gesamten Wertschöpfungskette, von der Rohstoff-Gewinnung bis zur Verpackung. Hier gilt es noch Boden gutzumachen: So sind für die Herstellung einer Jeans oder eines Kilogramms Baumwolle immer noch 11.000 Liter Wasser nötig, und dies in Ländern, in denen oft Wassermangel herrscht. Nur 41% dieser Menge kommt vom Regen. Auch entstehen etwa bei der Herstellung eines Baumwoll-T-Shirts einige Kilogramm CO2 durch den hohen Verbrauch an Chemikalien beim Baumwollanbau.

Auf solche, auch sozial bedeutsame ökologische Herausforderungen richtet sich nach Umweltkatastrophen wie 2011 in Japan oder 2010 im Golf von Mexiko verstärkt die Aufmerksamkeit. Dass entsprechendes nachhaltiges Handeln ein zunehmend wichtiger Faktor für den Erfolg auf vielen Ebenen wird, zeigen Studien für Deutschland: So haben zum Beispiel rund 38% der besonders nachhaltig wirtschaftenden deutschen Unternehmen ihr Betriebsergebnis (EBIT) für 2009 gesteigert und weisen ein besseres EBIT auf als ihre Wettbewerber. Bei der Stellenwahl ist für 47% der Führungskräfte das ökologisch, sozial und ökonomisch verantwortliche Wirtschaften eines Unternehmens entscheidend oder sehr wichtig. Und im Jahr 2013 wird es für 76 Prozent der Kunden und Mitarbeiter wichtig oder sehr wichtig sein, dass Firmen sich ökologisch korrekt verhalten. Unternehmen, die sich wie Oerlikon Prinzipien der ökonomischen, ökologischen und sozialen Nachhaltigkeit verschreiben, haben somit auch die Weichen auf nachhaltigen Geschäftserfolg gestellt.

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