Pfäffikon/Remscheid/Neumünster, 8. August 2011 – Oerlikon Neumag wird sich in Zukunft auf ihre Hauptgeschäftstätigkeiten wie BCF, Stapelfasern und ausgewählte Anlagentechnologien für Vliesstoffe konzentrieren. Am 5. August 2011 hat Oerlikon Neumag alle erforderlichen Dokumente zur Übertragung ihres Cardinggeschäfts (rückwirkend zum 1. April 2011) an die Zhengzhou Hi-Tech Non-woven Technology Co., Ltd, China, einer Tochtergesellschaft der chinesischen Hi-Tech Group Corporation (früher China Hengtian Group Co., Ltd.), eine der führenden Textiltechnologie-Gruppen in China, unterzeichnet. Diese Transaktion wird voraussichtlich im 3. Quartal 2011 abgeschlossen sein. "Wir konzentrieren unser Unternehmen auf Bereiche, in denen wir strategisch gut aufgestellt sind. Bedingt durch die zunehmende Bedeutung des chinesischen Marktes für das Cardinggeschäft und die bestens etablierte Organisation der Hi-Tech Group mit ihrer Präsenz in den einschlägigen Geschäftsfeldern in China, gibt es ein deutlich besseres Entwicklungspotenzial für das Cardinggeschäft und die dazugehörigen Mitarbeiter innerhalb der Hi-Tech Group", sagte Thomas Babacan, Segment CEO von Oerlikon Textile und COO der Oerlikon Group.
Oerlikon Neumag passt ihr Produkt-Portfolio an
Im Technologiefeld Carding stellt die Business Unit Oerlikon Neumag mit rund 250 Mitarbeitern an drei Standorten in Deutschland, Österreich und Italien spezielle Anlagen und Komponenten für die Vliesstoffproduktion her. Das Cardinggeschäft von Oerlikon Neumag ist unabhängig von den anderen Produktlinien und passt heute nicht mehr in die Geschäftsstrategie von Oerlikon Textile, da es im Laufe der letzten Jahre nicht gelungen ist, die von der Oerlikon Gruppe angestrebte Rentabilität zu erreichen. Oerlikon Textile strebte daher die Übertragung an einen neuen Besitzer mit strategischem Interesse, Potenzial im Cardinggeschäft und der Möglichkeit, die Wende im Geschäftsbereich Carding von Oerlikon Neumag zu vollziehen, an. Nach eingehender Evaluierung wurde ein Verkaufsvertrag mit der Hi-Tech Group geschlossen. Die Vertragsparteien haben Stillschweigen über den Kaufpreis vereinbart. Im Verlaufe der Abwicklung dieses Vertrages ist es geplant, die betroffenen Mitarbeiter von der örtlichen Tochtergesellschaft der Hi-Tech Group zu übernehmen, wobei weiterhin das deutsche, österreichische und italienische Arbeitsrecht entsprechend den geltenden Gesetzen angewendet wird. Alle betroffenen Mitarbeiter werden durch das Management an den jeweiligen Standorten entsprechend informiert.
Die Hi-Tech Group, einer der führenden Textiltechnologiekonzerne in China, hat einen ausgezeichneten Zugang zu dem asiatischen und insbesondere dem chinesischen Markt sowie eine starke Infrastruktur. Oerlikon Neumag und die Hi-Tech Group haben bereits in der Vergangenheit erfolgreich bei einzelnen Projekten im Cardingbereich zusammengearbeitet. Dabei wurde die hohe Technologiekompetenz der Oerlikon Neumag durch ausgewählte Produkte der Hi-Tech Group ergänzt. „Durch den Verkauf an die Hi-Tech Group stellen wir das Cardinggeschäft auf eine solide und zukunftsorientierte Grundlage. Durch die Kombination aus einem großen Markt und örtlichem Lieferantenzugang, Kompetenzen im Cardingbereich und einer breiten Produktpalette der Hi-Tech Group in Verbindung mit den führenden Technologien des Cardingbereichs von Oerlikon Neumag ergeben sich für Kunden wertvolle Synergien. Darüber hinaus hat sich die Hi-Tech Group auch verpflichtet, das Cardinggeschäft in Europa fortzuführen und die Arbeitsplätze zu erhalten. Wir sind davon überzeugt, dass dieser Verkauf die beste Lösung für den Geschäftsbereich Carding und seine Mitarbeiter ist“, sagte Thomas Babacan, CEO von Oerlikon Textile.
Mr. Zhang Jie, Chairman der China Hi-Tech Group, kommentiert: "Die Akquisition steht in Einklang mit dem strategischen Unternehmensziel der China Hi-Tech Group und wird ein bedeutender Schritt für unsere weitere globale Geschäftsentwicklung sein. Wir sind davon überzeugt, dass alle Beteiligten von den Synergien zwischen dem erworbenen Cardingbereich und unserer bestehenden Nonwoveneinheit profitieren werden".
Als einziger großer staatlicher Textilmaschinenhersteller in China (under State-Owned Assets Supervision and Administration Commission of Chinese State Council) ist die Hi-Tech Group einer der stärksten und größten Textilmaschinenlieferanten in China und der zweitgrößte der Welt. Mit über 60 Jahren Erfahrung im Textilmaschinenbereich genießt die Hi-Tech Group einen ausgezeichneten Ruf für ihre Qualitätsprodukte und ihre starke Finanzkraft auf dem chinesischen Markt. Mit einem Fokus auf ihr Kerngeschäft in der Textilmaschinen-produktion konzentriert sich die Hi-Tech Group vor allem darauf, ihre Wettbewerbsfähigkeit durch die Realisierung ihrer Globalisierungsstrategie ständig zu verbessern. Innerhalb der nächsten drei Jahre nach der Übernahme wird die Hi-Tech Group weiter in europäische Standorte investieren, um die Leistungsfähigkeit in der Forschung und Entwicklung zu stärken und gleichzeitig Kosten einzusparen, indem sie ihre Ressourcenverteilung optimieren. Nach der Übernahme wird der Cardingbereich eine eigenständige Geschäftseinheit sein und sich weiterhin mit seinen High-Tech Produkten den traditionellen Märkten widmen. Außerdem will die chinesische Hi-Tech Group Corporation sicherstellen, dass der Cardingbereich sowohl seinen bestehenden als auch seinen zukünftigen Kunden nach wie vor Qualitätsprodukte aus Europa anbietet.
Nach Abschluss der Transaktion wird sich die Oerlikon Neumag auf ihre Hauptgeschäftsfelder BCF, Stapelfasern und ausgewählte Anlagentechnologien für Vliesstoffe konzentrieren. Folglich ist der Standort Neumünster in Deutschland vom Verkauf des Cardinggeschäfts nicht betroffen. „Zusätzlich zu einer Vielzahl von operativen Verbesserungen bei Oerlikon Neumag im Laufe der Jahre 2010 und 2011 trägt dieser strategische Schritt dazu bei, die Rentabilität des Segments Oerlikon Textile systematisch zu steigern. Die Oerlikon Neumag kann sich jetzt voll auf ihre Hauptgeschäftstätigkeiten konzentrieren, und wir stellen sicher, dass das Cardinggeschäft zukünftig bei einer strategisch geeigneten Muttergesellschaft angesiedelt ist“, sagt Michael Buscher, CEO der Oerlikon Group.