Remscheid, Deutschland / Peking, China, 31. Januar 2015 – Das zehnte Jubiläum der Jahrestagung des China Textile Round-Table Forums fand am 31. Januar 2015 im Beijing Capital Hotel statt. Seit Beginn an ist Oerlikon Manmade Fibers an der Seite der Veranstalter. Das China Textile Round-Table Forum wird vom CNTAC organisiert und vom China Textile Economy Research Center sowie dem News Center von CNTA ausgerichtet. In diesem Jahr präsentierte Oerlikon Manmade Fibers Segment CEO Georg Stausberg den mehr als 300 Teilnehmern die Ergebnisse der neusten exklusiven Studie "Nachhaltiges Wachstum durch Value-Innovation". Sein Vortrag ergänzte das Motto der Veranstaltung: „China’s Textile Industry under the New Normal“.
Oerlikon weist Potenzial für weitere Modernisierung der Chinesischen Textilindustrie auf
Die Studie untersucht die möglichen Einsparungen in der chinesischen Textilindustrie, wenn veraltete Oerlikon Barmag und Oerlikon Neumag Maschinen und Anlagen durch moderne Technologien ersetzt würden. Die kontinuierliche Entwicklung aller Oerlikon Manmade Fibers Technologien weist hohe wirtschaftliche Vorteile auf: Sie sorgt für Energieeinsparung, die Reduzierung der CO2-Emissionen, Flächeneinsparungen und Produktivitätssteigerungen.
Veraltete Oerlikon Technologien in chinesischen Chemiefaserspinnereien haben derzeit einen Anteil von 42% des gesamten Energieverbrauchs und CO2 Emissionen, liefern aber nur 16% der gesamten Filament Produktion. Mit der neuesten Oerlikon Technologie würde der spezifische durchschnittliche Stromverbrauch pro Tonne um 55% (bei WINGS FDY) und um 40% (bei WINGS POY) im Vergleich zu veralteten Technologien aus den 90ziger Jahren reduziert. Wenn diese Maschinen mit den neuesten Oerlikon Barmag Anlagen ersetzt würden, würde der Energieverbrauch um 78 000 MWh und die CO2-Emissionen um 42 000 Tonnen verringert werden. Das würde eine geringere Belastung des Versorgungsnetzes nach sich ziehen und die Schwierigkeiten, die mit Energieknappheit in Hauptabnahmezeiten wie beispielsweise in heißen Sommern zu tun haben, reduzieren. Auch positiv würde es sich auf Themen wie Smog auswirken, da weniger Kohlekraftwerke benötigt würden. Die neueste Oerlikon Technologie konnte die Produktivität zudem um bis zu 200% steigern. Und dies ist wichtig für die Erhaltung der Wettbewerbsfähigkeit der chinesischen Textilindustrie.
Weitere wichtige Umweltthemen heutzutage sind der Energie- und Wasserverbrauch sowie die Abwasserbelastung innerhalb der textilen Wertschöpfungskette. Vor allem die Färbereien stehen hier im Fokus der Regierung auf Grund der hohen Wasserverschmutzung. Die Oerlikon Manmade Fibers 3DD Polymermischtechnologie bietet die Herstellung von qualitativ hochwertigen direkt farbgesponnenen Garnen an, wodurch die Schadstoffbelastung in der Textilen Produktionskette erheblich reduziert würde.
"Unsere Studie zeigt auf, dass die neuesten Technologien der Oerlikon Barmag und Oerlikon Neumag Chinas Textilindustrie erheblich unterstützen können, um die Energiesparpotenziale zu erreichen und den Menschen ein besseres und saubereres Lebensumfeld zu bieten", sagte Georg Stausberg.
Schutz des geistigen Eigentums
Am Rande der Veranstaltung gab Oerlikon Manmade Fibers das Urteil des Higher People’s Court der Provinz Fujian im Rechtsstreit um zwei Patentverletzungen von Oerlikon Barmag Texturiertechnologien durch einen chinesischen Wettbewerber bekannt.
Gegen einen Garnhersteller aus Quanzhou in der chinesischen Provinz Fujian, der die fraglichen Ma-schinen erworben hatte, wurden eine Unterlassung der Patentverletzungen und eine Schadensersatzleistung erwirkt. Das erstinstanzliche Urteil wurde jetzt in zweiter Instanz bestätigt und hat die Stilllegung der Maschinen zur Folge.
Als Hersteller führender innovativer Textilmaschinen und -anlagen nimmt Oerlikon Barmag den Schutz geistigen Eigentums sehr ernst. Dass auch chinesische Behörden und chinesische Gerichte inzwischen Schutzrechtsverletzungen konsequent ahnden und die Gerichtsbarkeit in China zukünftig durch spezielle Intellectual Property (IP) Gerichte gestärkt wird, begrüßt Peter Lau, Senior IP Counsel bei Oerlikon Manmade Fibers, sehr: „Erfindergeist braucht einen geschützten Raum, in dem er sich entfalten kann. Das ist die Basis von innovativen Produkten und Technologien. China ist ein wichtiger Markt für uns, den wir auch weiterhin mit technologisch anspruchsvollen Produkten beliefern wollen, die einen hohen Anteil an Engineering- sowie Forschungs- und Entwicklungsleistungen beinhalten. Insofern freuen wir uns über diese Entwicklung und werden auch zukünftig keine Verletzung unserer Schutzrechte in China dulden.“
Deutlich mehr Patentrechtsklagen zugelassen
Dass das konsequentere Durchgreifen des chinesischen Staates bei Schutzrechtsfragen keine subjektive Einschätzung ist, bestätigen die Zahlen: Laut Handelsblatt werden jährlich mehrere zehntausend Fälle vor chinesischen Gerichten verhandelt, die Tendenz ist steigend. Als Kläger treten nicht mehr nur ausländische Unternehmen auf; zunehmend dringen chinesische Firmen auf den Schutz geistigen Eigentums. Die Urteile werden in der Regel sowohl gegen den Verletzter des Patents wie auch den Käufer des Produktes ausgesprochen.