Frau Wang, was inspiriert Sie bei Ihrer Arbeit?
Thermisches Spritzen war eines meiner Studienfächer, daher war ich mit dem Thema bereits vertraut. Mein Betreuer, Professor Paul R. Munroe, zeigte mir Forschungsbeispiele zum Thema Thermisches Spritzen und ich war sofort begeistert von den feinen Details und Konstruktionen, die im Mikro- und Nanobereich existieren. Auch jetzt noch erzähle ich den Leuten, dass es bei meiner Arbeit darum geht, die Strukturen des Universums, die so klein sind, dass sie mit bloßem Auge nicht erkennbar sind, mit großen Mikroskopen zu erforschen. Als ich mit meinem Projekt beinahe am Ende angelangt war, inspirierte mich Prof. Munroe erneut – diesmal mit der Möglichkeit, 3D-Tomographie für die Analyse von sogenannten ›Splats‹ einzusetzen. Es war ein Erlebnis, einen Splat als einzelnes Ganzes zu sehen und zu erkennen, wie alle Schichten darum herum perfekt zusammenpassen. Das weckte meine Neugier und ich fragte mich, ob ich als Newcomerin in diesem Fachgebiet eines Tages ähnliche Ergebnisse erzielen könnte. Heute, in meinem dritten Doktoratsjahr im Bereich Thermisches Spritzen, gibt es noch immer so viel über meine aktuellen Proben zu lernen! Geringe Abweichungen bei einer Komponente können die Proben bereits beeinflussen – sei es beim Rohmaterial, dem Substrat, den Sprüh- oder sogar den Fräsparametern. Aufbauend auf die Erfahrungen führender Experten haben wir jedoch eine Chance, eines Tages diese Puzzleteile zusammenzufügen.
Welche Ihrer bisherigen Erfahrungen möchten Sie mit unseren Leserinnen und Lesern teilen?
Die International Thermal Spray Conference war eine Erfahrung, die mir die Augen geöffnet hat. Die schiere Anzahl an Experten aus dem Bereich Thermisches Spritzen, alle zusammen an einem Ort, war überwältigend! Ich bekam nicht nur die Gelegenheit, Autoren von Publikationen, die ich gelesen hatte, persönlich zu treffen, sondern konnte auch mit ihnen über Konzepte und Beispiele diskutieren und ihnen Fragen stellen. Am besten hat mir gefallen, dass alle so aufgeschlossen und bescheiden waren, was ihre Forschungen betrifft. Der ›Young Professionals‹-Wettbewerb ist eine großartige Gelegenheit, um sich zum ersten Mal als Forscherin zu präsentieren. Dass die Organisatoren der ITSC diesem Wettbewerb einen ganzen Nachmittag widmen, zeigt, wie sehr junge Talente geschätzt werden. Diese Möglichkeit der Präsentation ist sehr positiv für alle jungen Fachleute – egal, ob man gewinnt oder nicht.
Welche Pläne haben Sie denn jetzt ganz allgemein für Ihre Zukunft?
Derzeit konzentriere ich mich auf den Abschluss meines Doktoratsstudiums. Danach hoffe ich, weiterhin in diesem Industriebereich zu arbeiten, vorzugsweise in einem Fachgebiet, in dem ich meine Fähigkeiten, die ich während der Ausbildung erlangt habe, einsetzen kann.