BEYOND SURFACES
Herbst
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Passion
E
ine besonders elegante Optik zeichnet das neue
Gigaset ›Sculpture‹ aus. Seine Oberflächen glän-
zen in makellosem Weiß oder Schwarz. Dafür wird
im Produktionswerk in Bocholt in Deutschland viel Auf-
wand betrieben. So dürfen die Spritzgusswerkzeuge zur
Formung der Kunststoffteile nicht den geringsten Kratzer
aufweisen. »Das würde man auf dem gefertigten Bauteil
sofort sehen – vor allem bei der Farbgebung in Hoch-
glanz-Schwarz«, erläutert Stefan Schlottbohm, Leiter
Werkzeugbau bei Gigaset.
Das Risiko, Kratzer zu erzeugen, bestand vor allem
beim Umrüsten und beim regelmäßigen Aufpolieren
der stählernen Formeinsätze (Werkstoff: 1.2343 ESU).
Im schlechtesten Falle bedeutete dies: Werkzeug
Giga
ntisch
glatt
Gigaset und BALITHERM PRIMEFORM
In der Kommunikationsindustrie hat der Name Gigaset besten
Klang. Europas Marktführer bei DECT-Telefonen profiliert sich
durch Spitzenqualität und Design. Die Behandlung der Werkzeuge
mit BALITHERM PRIMEFORM sorgt für perfekte Hochglanz
oberflächen der gefertigten Kunststoffteile und verkürzt die
Wartungs- und Zykluszeiten in der Produktion.
Plasmaunterstützter Härtungsprozess
Im BALITHERM PRIMEFORM-Verfahren wird in einem
plasmaunterstützten Prozess eine verschleiß- und kratz-
feste Diffusionsschicht mit hoher Oberflächenhärte im
Grundmaterial erzeugt. Weil es sich dabei nicht um eine
Schichtabscheidung handelt, sondern um eine ›Tiefen-
behandlung‹ der Oberfläche, lässt sich das Werkzeug an-
schließend problemlos auf Hochglanz polieren. Dies ver-
kürzt den Wartungsaufwand deutlich, denn die Formen
müssen künftig weder zum Nachpolieren noch zur Ent-
schichtung und Wiederbeschichtung verschickt werden.
Auch die Entformbarkeit sowie das Einspritz- und
Fließverhalten des Kunststoffs – hier ABS – verbessern
sich. Dies begünstigt die Fertigung von Produkten mit
kaum sichtbaren Bindenähten und löst damit ein allge-
genwärtiges Problem der Qualitätsanbieter in der Branche.
Senkung der Zykluszeit um
mehr als 10%
Eine
weitere
kontinuierliche
Herausforderung
ist die Minimierung der Zykluszeit. Hier sorgte
BALITHERM PRIMEFORM bei Gigaset in Bocholt im
ersten Schritt für eine Senkung um rund 10%. Weitere
Verbesserungen über die gesamte Produktlaufzeit von
etwa vier Jahren mit einer geplanten Stückzahl von rund
570’000 erscheinen möglich. Behandelt wurden bisher
das Einfachwerkzeug zur Herstellung der Ladeschale
des ›Sculpture‹-Telefons sowie die beiden Zweifachwerk-
zeuge für die Abdeckung der Ladeschale und die Ober-
schale des Mobilteils – alle drei sind Hochglanzbauteile.
Formen für strukturierte Elemente wurden bisher mit ei-
ner TiN-Beschichtung geschützt, die bei einer Beschädi-
gung aber auch Wartungsaufwand schaffen würde. »Mit
BALITHERM PRIMEFORM erübrigt sich auch das. Und
wenn alles wunschgemäß läuft, steht dem Einsatz für
andere Hochglanzprodukte nichts im Wege«, prognosti-
ziert Stefan Schlottbohm, Leiter Werkzeugbau, mit Blick
in die Zukunft.
herunternehmen, abkühlen, abrüsten, nachpolieren
und wieder einbauen – eine Prozedur, die bis zu einer
Woche dauern kann, z. B. wenn die Form zur Aufarbei-
tung verschickt werden muss. Für die Hochleistungs-
Produktion in Bocholt keine akzeptable Situation, denn
Schnelligkeit ist ein Muss: »Bei Kundenbestellungen
sollen 90% der Ware bereits innerhalb von drei Tagen
ausgeliefert werden«, so Stefan Schlottbohm. Makello-
sigkeit und Geschwindigkeit – angesichts dieser Her-
ausforderungen war der Vorschlag des Beschichtungs-
partners Oerlikon Balzers, bestimmte Werkzeuge mit
dem innovativen Verfahren BALITHERM PRIMEFORM
zu behandeln, eine Punktlandung.
Gigaset
Die Gigaset AG mit Hauptsitz in München ist Europas
Marktführer bei DECT-Telefonen und verfügt weltweit
über eine Marktpräsenz in ca. 70 Ländern.
www.gigaset.com