Technologie & Innovation
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BEYOND SURFACES
Herbst
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Zusammenarbeit über die
Marken hinweg
Seit Oerlikon Balzers und Oerlikon Metco im Jahr 2014
unter dem Dach des ›Surface Solutions Segments‹
zusammen gehören, hat sich auch die Arbeit der
F&E-Teams verändert. Regelmäßiger Austausch und
gemeinsame Roadmaps sind heute selbstverständ-
lich. »Besonders erfreulich ist, dass diese Zusammen-
arbeit gerade auch an der Basis wirklich gelebt wird.
Unsere Mitarbeitenden tauschen sich
über Entwicklungen und neue Erkennt-
nisse und Ergebnisse aus, und arbei-
ten gemeinsam an Projekten«, erklärt
Helmut Rudigier.
So konnten schon einige gemein-
same Lösungen für Kunden entwickelt
werden – zum Beispiel im Automobil-
bereich, wo etwa Zylindereinsätze
sowohl mit Thermischen Spritzschich-
ten (Zylinderbohrungen) als auch mit
Dünnfilm (Kolbenringe) beschichtet
werden. Auch die Öl- und Gas-Indus-
trie profitiert von den gemeinsamen
Entwicklungen: Durch eine geeignete Kombination
von PVD-Technologie und Thermischem Spritzen kann
etwa eine verbesserte Leistungsfähigkeit und gleich-
zeitig reduzierter Verschleiß bei Gasturbinen erzielt
werden. Die beiden Entwicklungsleiter sind sich einig:
»Die beiden Technologien sind keine Konkurrenz zuei-
nander – vielmehr ergänzen sie sich, und ermöglichen
teilweise völlig neue Lösungen, die schlussendlich in in-
novativen Schicht-, Werkstoff-, Prozess- und Anlagen-
entwicklungen münden.«
Technologien – werden an uns herangetragen, und wir
setzen diese in neue Entwicklungen um. Davon profitie-
ren sowohl wir als auch unsere wissenschaftlichen Part-
ner – und im Endeffekt natürlich vor allem unsere Kunden
aus der Industrie«, schließt Helmut Rudigier den Kreis.
Trends schon vorwegnehmen
Dr. Richard Schmid, CTO bei Oerlikon Metco, be-
schäftigt sich mit einem rund 100-köpfigen Team, das
vor allem an den Standorten Wohlen (Schweiz) und
Westbury (USA) tätig ist, mit Weiterentwicklungen im
Bereich Thermisches Spritzen. Die Schwerpunkte
liegen auf den Spritzprozessen und der Werkstoff-
technik. »Wir verfolgen zwei Ansätze: Einerseits die
kundengetriebene Entwicklung – diese basiert auf einer
bestimmten Anforderung des Kunden, für die wir eine
Lösung finden wollen. Der zweite Treiber ist der Markt:
Wir beobachten die Trends, die im Markt aufkommen,
und erarbeiten entsprechende Lösungen, die wir dann
mit ausgewählten Kunden bis zur Serienreife bringen.
Beide Wege sind enorm befruchtend für beide Seiten«,
erklärt Richard Schmid.
Auch das 120-köpfige F&E-Team für dünne
Schichten bei Oerlikon Balzers, direkt geleitet von
CTO Helmut Rudigier, ist breit aufgestellt. »Die grund-
legende Technologie- und Materialentwicklung – in
enger Zusammenarbeit mit Hochschulen – bildet
einerseits die Basis für eine effiziente Produktentwick-
lung. Andererseits ist sie die Grundlage für neuartige
Lösungen, die Oerlikon Balzers zu einem attraktiven
Partner für unsere Kunden machen. Voraussetzung
dafür ist, dass sich unsere Entwicklungen an den
Bedürfnissen und Trends des Marktes orientieren, sie
idealerweise schon vorwegnehmen. Denn wir wollen
unseren Kunden in unseren weltweiten Kundenzentren
die perfekte Lösung für ihre aktuelle Herausforderung
bieten«, erklärt Helmut Rudigier.
Zur Unterstützung der Schichtentwicklung für
Präzisionswerkzeuge steht das hauseigene Zerspa-
nungslabor am Hauptsitz in Liechtenstein zur Verfü-
gung. Für weitere hochspezialisierte Anwendungen wie
beispielsweise Verzahnung oder Umformung unterhält
Oerlikon Balzers Partnerschaften mit verschiedenen
Instituten – darunter dem Werkzeugmaschinenlabor der
RWTH Aachen (Deutschland) oder dem Institut für Werk-
zeugmaschinen und Fertigung der Eidgenössischen
Technischen Hochschule ETH in Zürich (Schweiz).
»Die beiden Technologien
ergänzen sich und ermöglichen
teilweise völlig neue Lösungen.«