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Technologie & Innovation

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Oberflächen,

von der

Natur

inspiriert

Erfolgreiches Vorbild

Sie ist die womöglich vielseitigste

Beschichtung der Welt. Sie isoliert,

kühlt, imprägniert und tötet Keime ab,

sie schützt vor Sonne, Nässe und

Kälte. Und ermöglicht unseren Tast-

sinn: die Haut. Aber niemand hat sie

entwickelt, sondern sie hat sich über

Jahrmillionen allmählich verändert,

damit Menschen und Tiere überleben

können.

von Mark Pearl

D

ie Natur kennt neben unserer Haut viele weite-

re Ausprägungen von sogenannten ›vielseitigen

Oberflächen‹ – jede für sich ist außergewöhnlich

und genau auf die jeweiligen Bedürfnisse abgestimmt.

Geckos haben an ihren Füßen Strukturen, die einem

Klettband ähneln; so können sie Wände vertikal hinauf

laufen. Fleischfressende Pflanzen überziehen ihre Blü-

ten mit einer gefurchten, mit Nektar befüllten Schicht,

die so rutschig ist, dass angelockte Insekten einfach in

die Pflanze hineingleiten – ihrem tragischen Schicksal

entgegen. Dank unserem Zahnschmelz (und extrem

starken Kiefermuskeln) können wir eine Walnuss mit

den Zähnen knacken – und immer noch lückenlos lä-

cheln.

»Interaktionen an den Oberflächen steuern Leben«,

sagt Prof. Dr. Alex Dommann, promovierter Werkstoff-

wissenschaftler und Leiter der Abteilung ›Materials

meet Life‹ der eidgenössischen Materialprüfungs- und

Forschungsanstalt (Empa). Und weist darauf hin, dass

wir von der Natur sehr viel lernen können, was die

Entwicklung neuer Oberflächentechnologien angeht –

und zwar weit über das hinaus, was wir heute schon

erreicht haben.